Verhautung ist eine Variante der Veredelung von Partikelschaumoberflächen. Dieses Verfahren erweitert die Einsatzmöglichkeiten von Partikelschaum erheblich. Bei diesem Verfahrensprozess blickt RUCH NOVAPLAST auf eine 20-jährige Innovationsgeschichte zurück.
Die Formteiloberfläche wird aufgeschmolzen, sodass sich die Granulate verflüssigen. Wenn die Hitze auf Entformungstemperatur abgesenkt ist, bilden sie einen plastifizierten Überzug.
Ergebnis dieses Verfahrens ist eine robuste Oberfläche, die dank ihrer Durchstechfestigkeit und ihrer guten Abriebeigenschaften punktet und an Spritzguss erinnert. Im Gegensatz zum komplexeren Spritzgussverfahren produziert RUCH NOVAPLAST auf diese Weise in nur einem Prozessschritt stabile, werkzeugfallende Serienteile in hohen Stückzahlen. Die positiven Eigenschaften des EPP, wie Isolierfähigkeit und Rückstellvermögen, gehen dabei nicht verloren. RUCH NOVAPLAST setzt dieses Verfahren schon seit Jahren erfolgreich bei der Herstellung von Kinnteilen für Motorradhelme ein. Aber auch Luftverteilungskomponenten in Chassis werden verhautet.
EPP ist bis etwa 100°C dauer-temperaturbeständig. Darüber hinaus stößt es an seine Grenzen. Hier kommen Partikelschäume aus Hochleistungsthermoplasten, wie Polyamid, zum Einsatz. Diese lassen sich jedoch konventionell mit Wasserdampf nur schwer verarbeiten. Viel besser geeignet für die Verarbeitung von Polyamid ist aufgrund der hohen Temperaturen eine alternative Temperiertechnik des Schäumwerkzeuges, die auch zum Verhauten eingesetzt wird. Mit diesen Polyamid-Formteilen lassen sich beispielsweise Rohre isolieren, die heißer als 200°C werden.